2006 kauften Toms Eltern, Carla und William Schuwer den verlassenen Bauernhof sechs Kilometer südlich von Malmedy und verwandelten ihn in eine Brauerei. Seitdem machen sie hier alles selbst: „von der Rezeptentwicklung und der Auswahl der Zutaten über das Designen der Etiketten bis zum Verkauf.“ Von Anfang an beim Brauen dabei, hat Tom mittlerweile die Leitung des Betriebs übernommen. Mutter Carla und Schwester Elisa kümmern sich um die Bewirtung.
Von den Tischen im Biergarten können Gäste direkt auf die kupferfarbenen Braukessel in der Scheune schauen. Am Wochenende führen die Schuwers Interessierte auf Anfrage auch durch die Anlage. Als wir ankommen, wuchtet Tom gerade einen Sack mit frisch geschrotetem Gerstenmalz auf seine Schulter. In der Luft liegt noch der angenehme Geruch nach Getreide. Im Maischebottich vermischt er das geschrotete Korn mit Wasser und erhitzt die Masse. Nach gut einer Stunde wird die entstandene Maische gefiltert, es werden ein paar Kilogramm Hopfen zugegeben, das Ganze wird zum Sieden gebracht. Später wird Tom weitere Dolden in den Sud schütten, denn: „so bekommen wir schöne Hopfenaromen.“ Und die schmeckt man auch deutlich in den sechs verschiedenen Biersorten aus Bellevaux.
Wir steigen in den Keller hinunter. Schon auf der Treppe sinkt die Temperatur deutlich. Unten angekommen sehen wir die meterhohen Edelstahltanks, in denen die Biere reifen. Sobald der Sud abgekühlt ist, gibt der Braumeister Hefe hinzu – für jede Biersorte eine spezielle Kultur. Danach dauert es noch etwa drei bis vier Wochen, bis aus dem Sud trinkfertiges Bier geworden ist. Probieren kann man es aber schon früher. „Zwickeln“ nennen das die Brauer. Tom zapft dabei eine kleine Menge aus dem Tank, schwenkt das Glas im Licht. Das dunkle „Brune“ leuchtet in kräftigen Kastanientönen, sein Schaum ist fest, es riecht malzig. Tom nimmt einen Schluck, nickt. Der Braumeister ist zufrieden.