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Zu Besuch bei Pierre Gerondal, der in Malmedy Holzskier herstellt

„Es ist immer etwas Besonderes, in Ostbelgien Wintersport zu betreiben“.

Pierre Gerondal ist der einzige Hersteller von Holzskiern in Belgien. Der gebürtige Brüsseler ließ sich in Malmedy nieder, um dem Holz, der Natur und natürlich auch dem Schnee näher zu sein.

Text: Ostbelgien.eu Fotos: ostbelgien.eu

Nachhaltige Skier

Sanfte Technomusik im Hintergrund. Holzskier an den Wänden. Ein freundlicher Vierbeiner, der Besucher sofort begrüßt, und natürlich Holzduft, der die Luft erfüllt. Das Atelier von Pierre Gerondal ist modern, trendy und kreativ. Man würde es von diesem belgischen Tischler, der als einziger im Land Skier aus Holz herstellt, auch nicht anders erwarten. „Ich habe das Skifahren nicht neu erfunden. Wenn man ein beliebiges Paar Skier in zwei Hälften schneidet, stellt man fest, dass sie Holz enthalten. Ich verzichte einfach auf den Kunststoff, der überflüssig und nutzlos ist“.

Das Ergebnis? Einzigartige Holzlatten von erstklassiger Qualität. Es ist daher nicht verwunderlich, dass auch Spitzensportler Fans dieser ostbelgischen Marke sind. So hat Pierre zum Beispiel mit dem belgischen Snowboarder, Red-Bull-Athleten und zweifachen Weltmeister (Big Air und Slopestyle) Seppe Smits zusammengearbeitet. Gemeinsam entwickelten sie ein Splitboard – also ein Snowboard, das in der Länge geteilt werden kann, so dass jede Hälfte unabhängig voneinander als Skier benutzt werden kann.

Das langlebige Aussehen dieser Skier macht sie noch schöner. „Wir schätzen die Lebensdauer unserer Skier auf acht bis zehn Jahre. Wenn ein Kunststoffskier zerbricht oder Kratzer aufweist, ist es meist unmöglich, ihn zu reparieren. Bei Holz hingegen sieht das anders aus“, erklärt Pierre. „Sobald es an der Zeit ist, ein neues Paar Latten zu kaufen, verwenden wir das alte Paar als Dekoration. So bekommen die Skier ein zweites Leben“.

Respekt und Liebe zur Natur liegen Pierre am Herzen. Die verschiedenen Holzarten, die er verwendet, wählt er selbst in einem Umkreis von nur 200 bis 250 Kilometern um seine Werkstatt aus. Die Herkunft jedes Baumes und die Holzart, die für die Herstellung des Produkts verwendet wurde, erscheinen auf der Rechnung. Der Brüsseler zog vor einigen Jahren nach Malmedy, um näher an seinem Lieblingsmaterial zu sein.

„Die Tür ist offen; jeder kann unser kleines Universum betreten“, sagt Pierre Gerondal lachend, als ich zögernd und ohne anzuklopfen durch die große offene Tür trete. Sein einzigartiges Atelier befindet sich in Malmedy, einer Stadt mit 12 000 Einwohnern am Rande des Hohen Venns. Pierre hat sich in die Region verliebt, nachdem er Flandern und Brüssel wandernd erkundet hatte.

Sobald es an der Zeit ist, ein neues Paar Latten zu kaufen, verwenden wir das alte Paar als Dekoration. So bekommen die Skier ein zweites Leben.

Ausflug nach Malmedy: Kultur, Natur und Folklore

Malmedy ist eine Ruheoase. Hier, am Rande des Hohen Venns, fließen die Warche und die Warchenne zusammen. Normalerweise ist die Stadt von Vegetation wie grasbewachsenen Hügeln, grünen Wäldern und Ähnlichem umgeben, doch heute ist alles weiß. Es hat geschneit! Dennoch bietet die Stadt ihren Besuchern neben dem Wintersport auch noch viele andere Aktivitäten.

„Wandern und Radfahren sind wegen der schönen Umgebung natürlich sehr beliebt“, sagt Pierre. „Es sollten mehr Menschen herkommen, um die reiche Landschaft zu genießen, die Malmedy zu bieten hat. Die Stadt ist z. B. ein idealer Ausgangspunkt für eine Wanderung durch das Hohe Venn. Wenn Sie sich für diese Art von Wanderung entscheiden, sollten Sie unbedingt einen Abstecher zum Falize-Felsen machen: Er bietet einen herrlichen Ausblick auf das Warchetal“.

Für uns geht es heute nicht durch das Hohe Venn; stattdessen folgen wir dem Kreuzweg. Diese Wanderung hat eine reiche Geschichte. Im 17. Jahrhundert begannen Menschen damit, an einem der steilsten Abschnitte des alten Weges nach Chôdes Holzkreuze aufzustellen. Wir folgen dem Naturpfad, der inzwischen angelegt wurde, bis zum Aussichtspunkt. An diesem wunderschönen Ort genießen wir den atemberaubenden Blick auf die gesamte Stadt und ihre Umgebung.

Anschließend gehen wir zum Malmundarium, das in einem ehemaligen Benediktinerkloster untergebracht ist, und besichtigen die Ausstellungen. Das Malmundarium ist das kulturelle Herz von Malmedy. Ausgestattet mit einem Audioguide entdecken wir das Besucherzentrum, in dem Geschichte, Kunst und Kultur der Region aufeinandertreffen. Wir spazieren durch die Leder- und Papierwerkstatt und erfahren mehr über die einstige Bedeutung dieser Produkte in der Gegend. Außerdem wird uns die Möglichkeit geboten, selbst Papier herzustellen.

Skifahren in Ostbelgien

Wintersport in Ostbelgien sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre. Bei ausreichender Schneedecke ziehen das Hohe Venn und Ostbelgien Tausende Besucher an. „Hier fährt man auf belgische Art Ski“, erklärt Pierre lachend. „Ich habe sogar Freunde, die aus Frankreich und der Schweiz herkommen, um in Belgien Ski zu fahren. Sie wissen, dass bei uns nach der Anstrengung die Belohnung kommt: ein leckeres Essen und viel Bier!“

Wenn es schneit, strömen viele Besucher ins Hohe Venn, um einen Tag Ski zu fahren oder einen mehrtägigen Aufenthalt in Ostbelgien zu verbringen. In der höchstgelegenen Region Belgiens gibt es 15 Skistationen, in denen man Langlaufen, Skifahren, Rodeln und Schneeschuhwandern kann. Die Skipiste Ovifat zum Beispiel ist der Favorit vieler Skifahrer. Die an einem Hügelhang gelegene und von Bäumen und Wiesen umgebene Piste ist seit 70 Jahren eine feste Größe in der Region. Mit vier Langlauf- und Alpinski-Pisten und einer Rodelbahn garantiert Ovifat Winterspaß für die ganze Familie. Leihen Sie sich vor Ort eine Skiausrüstung aus und genießen Sie den Adrenalinschub, wenn Sie mit hoher Geschwindigkeit einen Hügel hinunterfahren. Wenn Sie anschließend mit dem Skilift bis zum Gipfel fahren, können Sie die herrliche Aussicht auf die Pisten, den darunter liegenden Wald und die Musik genießen, die Sie in einer entspannten und ruhigen Atmosphäre empfängt.

Das Skizentrum Herzebösch befindet sich etwas außerhalb des Dorfes Elsenborn in der Nähe von Bütgenbach. Da dieser Ort von Wäldern umgeben ist, wird hier hauptsächlich Langlaufski gefahren und gewandert. Da es eine große Auswahl an Langlaufloipen gibt, werden regelmäßig Biathlons veranstaltet, d.h. Wettkämpfe, bei denen Langlauf und Schießen kombiniert werden.

Winterparadies Ostbelgien

Auch wenn die Schneedecke nicht ausreicht, um Wintersport zu betreiben, bietet Ostbelgien genügend Aktivitäten, um sich zu vergnügen. Lassen Sie sich zum Beispiel von der Magie eines Spaziergangs durch die in eine dünne Schneedecke gehüllte Wald- und Seenlandschaft verzaubern. Das Schauspiel, das sich Ihnen bietet, ist von bezaubernder Schönheit. Organisieren Sie einen Familienausflug an der frischen Luft und besorgen Sie für die Kinder einen Schlitten. Genießen Sie an einem Nachmittag eine Wanderung durch den weiß gekleideten Wald. Beenden Sie Ihren Tag dann mit einer Tasse heißer Schokolade in einem Skizentrum oder einem Bistro, wo Sie auch etwas essen können.

Am Mont Spinette, einem Südhang des Hohen Venns direkt über der Stadt Malmedy, führt ein Netz von Skipisten auf einer Höhe von 580 m durch die Wald- und Vennlandschaft. Hier können Sie nicht nur Langlauf fahren, sondern auch mit Schneeschuhen wandern. Im Skizentrum Manderfeld, am Mont Spinette oder in Schönberg können Sie sich bei einer geführten Schneeschuhwanderung entspannen und die unberührten Schneeflächen genießen.

In den Wintermonaten werden besondere Veranstaltungen für Groß und Klein angeboten, so z. B. das spektakuläre Schlittenhunderennen in Rodt. Diese Rennen finden auch dann statt, wenn kein Schnee liegt. In diesem Fall ersetzen Karts (Hundewagen) die Schlitten. Teams, die aus 12 Hunden bestehen, treten in 12 Kategorien gegeneinander an. Bestaunen Sie während der zweitägigen Veranstaltung Sibirische Huskies, Alaskan Malamutes und Samojeden.

Mehr Infos

Als eine der wichtigsten Wintersportregionen Belgiens bietet Ostbelgien zahlreiche Möglichkeiten für Ski Alpin, Skilanglauf, Schneeschuhwandern und Rodeln.

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