Vier Kilometer vom Eupener Stadtzentrum entfernt erhebt sich über dem Zusammenfluss von Weser und Getzbach eine gigantische Betonwand: Die Wesertalsperre, gebaut in den Jahren 1936-1942 und 1946-1949. Die Sperrmauer ist einschließlich Bodenveranke¬rung 63 Meter hoch, bei einer Stauhöhe von 57 Metern. Weserbach, Getzbach und Hillbach speisen ihr Wasser ein. Bei Vollstau beträgt die Oberfläche des Sees 126 Hektar. Der Stausee versorgt Eupen, das Herver Land, das Lütticher Umland und die Domäne von Sart Tilman mit Trinkwasser. Es wird nicht gepumpt, sondern fließt durch eigene Schwerkraft bis Seraing. Selbst in trockenen Jahren kann eine durchschnittliche Trinkwasserversorgung von 71.500 m3 gewährleistet werden. Durch ein am Fuße der Staumauer errichtetes kleines Wasserkraftwerk, dessen Jahresleistung 3 bis 4 Millionen Kilowattstunden beträgt, wird die nähere Umgebung mit Strom versorgt.
Um eine Verunreinigung des Wassers zu vermeiden, steht das gesamte Niederschlagsgebiet unter Schutz. In den letzten Jahren hat sich die Wesertalsperre aufgrund der zahlreichen Freizeitangebote zu einem Ausflugsziel entwickelt, das besonders bei Wanderern und Radfahrern beliebt ist. Der Wasserlehrpfad begeistert Technikfans. Kletterer kommen ebenfalls auf ihre Kosten, da der frühere Aussichtsturm in einen Climbing Tower umfunktioniert wurde.
Zur Stärkung bietet sich ein Besuch des Bistros und Restaurants „Besucherzentrum Wesertalsperre“ an. Von der Terrasse ist die Aussicht auf See und Talsperre umwerfend. Kleine Be¬sucher können sich außerdem auf dem großen Spielplatz vergnügen.