Das Knotenpunktsystem fürs Rad stammt ursprünglich aus Flandern. Es ist dort sehr beliebt und weit verbreitet. Ende der achtziger Jahre hatte ein flämischer Bergbauingenieur aus Limburg ein völlig neuartiges Orientierungssystem erarbeitet, welches den Bergarbeitern unter Tage den Weg weisen sollte. Dieses innovative System wurde später für Freizeitaktivitäten weiterentwickelt. Es besteht aus entweder Fahrrad- oder Wanderrouten, die an den Kreuzungspunkten (Knoten) anhand einer Nummer miteinander verbunden sind. Ziel des Knotenpunktsystems ist es, die Orientierung zu vereinfachen.
Was ist das Knotenpunktsystem?
Die klassische Beschilderung von Radstrecken hat einen entscheidenden Nachteil: es wird immer nur derselbe Weg benutzt. Im Knotenpunktsystem hat jede Kreuzung (auch Knoten genannt) seine eigene Nummer. Diese Nummern werden im online Radroutenplaner auf einer Karte angezeigt. Im Gelände sind sie auf den Holzpfosten zu sehen, die an vielen Kreuzungen stehen. Mit diesem System nach Zahlen kann nun jeder seine eigene Radtour planen, indem man die Reihenfolge der Zahlen nach eigenen Vorstellungen über Länge und Schwierigkeitsgrad der Tour zusammenstellt. Somit ergibt sich für den Benutzer des Knotenpunktsystems eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Planung der Strecke.
Dort, wo sich zwei oder mehr Radwege treffen, wurde ein „Knotenpunkt“ (Kreuzung) mit einer Zahl versehen. Diese Zahlen sind auf der Beschilderung in einem weißen Kreis auf grünem Hintergrund dargestellt. Radfahrer können die Knotenpunkte auswählen, auf denen sie ihre Route planen möchten. Mit dem praktischen digitalen Routenplaner „GO Ostbelgien“ werden Knotenpunkte verbunden und so innerhalb kürzester Zeit eigenen Rundtouren und Strecken entworfen. Dies ist auch mit der Smartphone App „GO Eastbelgium“ (Android - Apple) möglich.
Beispiel einer Radroute nach Knotenpunkten |
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Zu folgende Knotenpunkte (15.7 km): |
Die Zahlenfolge der Knotenpunkte sollte man sich in der richtigen Reihenfolge notieren oder merken. Dann muss man sich zum selbst ausgewählten Startpunkt begeben und einfach der Richtung zum nächsten Knotenpunkt folgen. Es gibt Knotenpunktschilder und Zwischenwegweiser. An den Knotenpunkten sind mehrere Richtungsalternativen möglich. Die Zwischenwegweiser deuten lediglich in die eine Richtung, in die man unterwegs ist, in die Richtung des nächsten Knotenpunktes.
Der große Vorteil ist, dass Sie selbst entscheiden können, wie weit Sie fahren möchten. Sie können die Strecke auch jederzeit verkürzen, verlängern oder umplanen, je nach den eigenen Vorstellungen. Damit ist das Angebot für Radstrecken in Ostbelgien individuell erlebbar. Man lernt schnell die schönsten Wege kennen und läuft nicht mehr Gefahr, sich zu verfahren.
Alles verstanden? Dann planen Sie Ihre erste Radtour nach Knotenpunkten:
Für alle, die ihre Tour nicht selber planen möchten, gibt es die OVELO-touren in Ostbelgien (Link). Dabei handelt es sich um eine Auswahl der schönsten Radstrecken in Ostbelgien, die größtenteils auf dem Radknotenpunkt-System aufgebaut sind.
Einen Knotenpunkt erkennt man an den oben links im grünen Bereich eingekreisten, weißen Zahlen. Die grünen Wegweiser in der unteren Hälfte geben die Richtung zum nächsten Knotenpunkt an. Für die Routenplanung reicht es, benachbarte Knotenpunkte beliebig miteinander zu kombinieren und sich die Zahlenreihenfolge zu notieren. Sobald ein Knotenpunkt erreicht ist, folgt man einfach den Richtungsweisern zum nächsten Knotenpunkt der notierten Reihenfolge.
Das Knotenpunktnetzwerk in Ostbelgien ist in den deutschsprachigen Gemeinden in Ostbelgien bereits seit 2013 verfügbar, anfangs lediglich im Süden der Ferienregion, ab September 2014 auch in den nördlichen Gemeinden. In der Startphase erfolgte die Navigation ausschließlich über den Online-Routenplaner und die App „GO Eastbelgium“. Im Sommer 2019 wurde die Wanderbeschilderung in den südlichen Gemeinden im Gelände installiert. Ab Frühjahr 2021 wird dies auch in den nördlichen Gemeinden in Ostbelgien der Fall sein.
Wie groß ist das Streckennetz?
Das Streckennetz umfasst 900 km in den südlichen Gemeinden (Amel, Büllingen, Burg Reuland, Bütgenbach, St.Vith) sowie 470 km in den nördlichen Gemeinden (Eupen, Kelmis, Lontzen, Raeren). Die frankophonen Gemeinden Malmedy und Waimes planen ebenfalls einen Anschluss an das Knotenpunktsystem in Ostbelgien.
Das Wander-Knotenpunksystem in Ostbelgien umfasst etwa 1.370 km. Alle Strecken und Hinweisschilder wurden gewissenhaft geprüft und werden regelmäßig gewartet. Trotzdem kann es erfahrungsgemäß immer wieder zu Problemen mit der Beschilderung oder der Wegführung kommen. Wenn Sie unterwegs einen fehlenden, beschmutzten oder beschädigten Wegweiser entdecken, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren und somit das Knotenpunkt-System immer auf dem besten Stand zu erhalten.